26.04.2019 Inspektion

Inspektion unserer Wehr!

Der zuständige Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Sebastian Taschner hat, im Sinne des burgenländischen  Feuerwehrgesetzes 1994 (§ 20 Abs. 5), die Feuerwehren des Landes zu inspizieren.

Ortsfeuerwehrkommandant HBI Johannes Welles konnte zur diesjährigen Inspektion, welche am 26. April 2019 um 19.00 Uhr stattfand in Vertretung  von Fr. Bürgermeister Reismüller  Gemeinde Vorstand  Anni Strodl , Gemeinderat DI Dr. Rüdiger Alexander Knaak  sowie Vizebürgermeister Josef Neusteurer, Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Taschner und Feuerwehrbeirat GR Richard Spuller  sowie 31Aktive, 2 Reservisten und 2 Feuerwehrjugendliche Mitglieder begrüßen.

Übungsszenario:

In einen Waldstück der Urbarial Gemeinde Neustift an der Rosalia kommt es aus bisher unbekannter Ursache zu einem Forstunfall, wobei der Traktor umstürzt und den Lenker unter sich begräbt, in Folge kommt es durch das erhitzte Auspuffrohr  und der trockenen Jahreszeit zu einem Flächenbrand.

Nach Erkundung durch den Einsatzeiter OBM Koch wurde der Traktor mittels Greifzug  gesichert, durch Verwendung der Hebekissen konnte der eigeklemmte Lenker  nach kurzer Zeit befreit werden. Der Verunfallte wurde inzwischen  vom eingetroffenen First Responder erstversorgt, und anschließend mittels geländegängigen Einsatzfahrzeug KLFA  Pinzgauer auf die Gemeindestrasse transportiert und der Rettung übergeben.

Die Brandbekämpfung erfolgte mittels HD-Rohren vom Tanklöschfahrzeug aus.

Insgesamt waren vier Einsatzfahrzeuge und 35 Feuerwehrmitglieder am Übungsgeschehen beteiligt.

Bei der anschließenden Übungsbesprechung bedankte sich OFK  HBI Johannes Welles bei seiner Mannschaft für die zahlreiche Teilnahme bei der diesjährigen Inspektion, welche wieder einmal die Schlagkraft der FF Neustift unterstreicht.

In seiner Ansprache  berichtete er über den bevorstehenden Ankauf eines neuen Feuerwehr -Fahrzeuges und gab der anwesenden Gemeindevertretung einen kleinen Gedankenanstoß für die nächste Gemeinderatssitzung mit.

‘‘Unser Kleinlöschfahrzeug (KLFA Pinzgauer) ist mittlerweile 40 Jahre alt und wurde schon vor einigen Jahren generalsaniert, das Kleinrüstfahrzeug – Sonder (KRF´S)ist  25 Jahre und gehört ausgetauscht, weil die Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich sind und es auch nicht mehr den heutigen Standard entspricht.

In den letzten 5 Jahren wurden wir 6-mal zur einer Personenrettung  in unwegsames Gelände alarmiert, (eine Zufahrt mit Rettungsfahrzeugen ist hier nicht möglich) bei diesen Einsätzen wird der First Responder bzw.  Notarzt mit dem Pinzgauer zur verletzten Person gebracht, damit eine Erstversorgung vor Ort erfolgen kann. Ich hoffe dass dieses Fahrzeug noch lange im Dienst steht und so manches Menschenleben damit gerettet werden kann.

Zwei  Einsätze erläutert er wie folgt:

Im Winter 2017  fuhr ein Jäger  zur Wildtierfütterung und kam in unwegsamen Gelände zu Sturz. Er   erlitt einen Beinbruch, zum Glück hatte er das  Handy bei sich und konnte einen Notruf absetzten. Auf Grund der Witterungsverhältnisse (30 cm  Schnee) konnte das Rettungsfahrzeug  bzw. der First Responder nur bis zur Einfahrt in das Waldgebiet fahren, und dann in unser KLFA umsteigen um zum Verunfallten gebracht werden zu können, wo dieser  erstversorgt, stabilisiert und anschließend mit dem Pinzgauer  zum Rettungsauto transportiert wurde. Anschließend erfolgte der Transport ins Krankenhaus.

Der zweite Einsatz ist während  des Eiseinsatzes  im Jahre 2015 auf der Rosalia

passiert. Hier war die Landestrasse auf die Rosalia L223 eine Woche für den gesamten Verkehr gesperrt.

Am zweiten Tag der Straßensperre wurden wir zu einem Einsatz seitens der

LSZ alarmiert, welcher lautete:

Gestürzte Person, Rosalia,  Platzwunde am Kopf stark blutend, verunfallte Person ist als Bluter

eingestuft. Ein First Responder welcher zufällig im Feuerwehrhaus anwesend  war und drei Feuerwehrmitglieder mit zwei Motorsägen machten sich mit unserem  KLFA Pinzgauer umgehend auf den Weg  um der  verunfallten männlichen Person  so rasch wie möglich Hilfe leisten zu können. Aufgrund des Eisregens und des anhaltenden  Nebels war ein Einsatz von Christophorus 3 nicht möglich.

Teilweise mussten wir Bäume entfernen, um zum Einsatzort zu gelangen, bzw. konnte man mit unserem Pinzgauer über kleinere Bäume und Äste drüber fahren.

Nach einer Anfahrtszeit  von über 25 Minuten (4 bis 5 Minuten im Normalfall) führten wir vor Ort die Erstversorgung durch stabilisierten die verletzte Person und brachten ihn  anschließend  zum

Feuerwehrhaus wo bereits der Notarztwagen wartete und diesen dann  ins Spital transportierte.

Anschließend stellte Kommandant Welles eine Frage, die jeder für sich im stillen Beantworten soll!!!

Versetzt euch in die Lage- wenn Ihr bzw. eure Familie, Bekannte, Verwandte schwerverletzt auf Hilfe wartet und es eine Ewigkeit dauert (so kommt es einem vor) bis Hilfe kommt, weil erst ein geeignetes

Einsatzfahrzeug organisiert werden muss, wenn es eines gibt  damit Hilfe geleistet werden kann.

Möchte aber zu bedenken geben bei einem Menschen in Notlage kann eine Minute über  LEBEN oder TOT entscheiden

Diese Frage haben wir uns im Kommando auch gestellt und  sind zum Entschluss gekommen, wenn wir ein Fahrzeug anschaffen muss es ein Ersatz zum KLFA Pinzgauer und KRF´S sein und das heißt ein hochgeländegängiges Fahrzeug welchem der  Unimog  entspricht.

Natürlich könnte man ein Einsatzfahrzeug ankaufen welches im flachen Gelände eingesetzt werden kann, leider sind wir in unserem Einsatzgebiet auf geländegängige Fahrzeuge angewiesen, wie die vergangen Jahre zeigen.

Ein Menschenleben ist sicher mehr wert als 100.000.- € und so  hoffen wir das bei der nächsten

Gemeinderatssitzung es zur Beschlussfassung kommt, und wir mit den Ankaufsvorbereitungen beginnen können.

Wenn man schon eine gut funktionierende Feuerwehr seitens der Gemeinde Forchtenstein  hat, sollte man sie auch bestmöglichst ausstatten.

Bestmöglichste Ausstattung heißt auch optimale Sicherheit für die  Ortsbevölkerung von Forchtenstein.

HBI Welles schließt seine Ansprache mit den Worten: „ Gott zu Ehr den nächsten zur Wehr“.

Es folgten die Ansprachen seitens der Gemeindevertretung und Bezirksfeuerwehrkommandos Mattersburg  durch ABI Taschner welche sich alle für die Einsatzbereitschaft bedankten und  wissen was sie an der FF Neustift haben.

Im Anschluss  wurde der administrativen Teil erledigt auch hier wurden keine Mängel festgestellt.

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